Weltpostverein (UPU)
Der Weltpostverein (WPV / UPU) ist eine Sonderorganisation der Vereinten Nationen, die am 09. Oktober 1874 in Bern gegründet wurde. Deutschland ist in besonderer Weise mit dem Weltpostverein verbunden, da Generalpostmeister Heinrich von Stephan den Anstoß für die Gründung des internationalen „Allgemeinen Postvereins“ gab. Das BMWE vertritt Deutschland im WPV und wird dabei von der Bundesnetzagentur unterstützt. Die Bundesnetzagentur arbeitet hierbei unter anderem im Verwaltungsrat für hoheitliche und regulatorische Themen (CA) und im Rat für Postbetrieb (POC) mit.
Organisationsstruktur
Alle vier Jahre bestimmt ein Weltpostkongress die strategische und finanzielle Ausrichtung des Weltpostvereins. Zwischen zwei regulären Kongressen nimmt das Internationale Büro (IB) mit Sitz in Bern die Geschäfte des WPV wahr. Kontrolliert wird das IB durch den Verwaltungsrat (CA), welcher auch im Rahmen der durch den Kongress festgelegten Budgetobergrenze über die Finanzen des IB bestimmt und aus 40 gewählten Mitgliedsländern sowie dem Gastgeberland des Kongresses besteht. Er tagt zweimal jährlich. Ebenso zweimal jährlich tagt der Postbetriebsrat (POC) mit 48 Mitgliedern, der für betriebliche Angelegenheiten und Fragen der Standardisierung im internationalen Postverkehr zuständig ist.
Das BMWE vertritt Deutschland im WPV und wird dabei von der Bundesnetzagentur unterstützt. Zur Wahrnehmung der vertraglich vereinbarten betrieblichen Rechte und Pflichten im Rahmen des WPV hat die Bundesregierung die Deutsche Post AG als Betreiber benannt.
Kongress von Dubai
2025 endet der aktuelle Turnus, der 2021 mit dem Kongress von Abidjan (Côte d'Ivoire) eingeleitet wurde. Gleichzeitig wurden 2025 mit dem Kongress von Dubai (Vereinigte Arabische Emirate) die Weichen für den nächsten Zyklus gestellt.
Das Führungsduo mit dem Generaldirektor Masahiko Metoki (Japan) und dem stellvertretenden Generaldirektor Marjan Osvald (Slowenien) wurde wiedergewählt. Neben der Aktualisierung der im Rahmen des WPV angebotenen Produkte, der wechselseitigen Vergütungen der benannten Betreiber und der Regeln zur Servicequalität standen zollrechtliche Neuerungen und ihre Auswirkungen auf den internationalen Postverkehr im Fokus.